Streuobstwiesen und Baumpflanzaktion
Etwa fünf Streuobstwiesen sind rund um Niederlauken zu finden. Sie werden den Jahreszeiten entsprechend fachmännisch gepflegt, um im Herbst einen guten Ertrag zu bringen. Denn unter anderem keltern Helmut Distler und Manfred Brumm hieraus Apfelwein. Aber auch andere Besitzer verwerten noch aktiv die Erträge ihrer Obstbäume.
Über die Dorferneuerung wurden ebenfalls Baumpflanzaktionen organisiert. Dabei wurden am Friedhof 40 Bäume und Büsche gesetzt. Das Gelände um die Kirche erhielt drei neue Bäume. Eine Hecke oberhalb des alten Rathauses wächst seitdem prächtig, und die abschüssige Seite des großen Platzes vor der Grünecke wurde ebenfalls mit jungen Bäumen umsäumt
Biotope
In der Gemarkung Niederlauken gibt es 12 Biotope. Die Biotope liegen in folgenden Gewannen: drei „Auf der Au“, vier „Im Sehborn“, eins „Vor der Engelshardt“, zwei „In den Weiberbirken“ und zwei „Im Boden“ (SchmidtsWiese)
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Angelegt wurden sie seinerzeit von dem damaligen Forstamtsmann Waldemar Müller. Alle Biotope haben gemeinsam, dass sie ohne jeden Einfluss von Menschen weiter bestehen. Das bedeutet, dass von den Bürgern nichts an den Biotopen gemacht wird. Sie können sich ganz ihrem natürlichem Rhythmus hingeben und werden sehr gerne vonvielen Tierarten aufgesucht. Wasserflöhe, Frösche und Feuersalamander fühlen sich hier sehr wohl, und auch die Fischreiher sind inzwischen wieder nach Niederlauken zurückgekehrt.
Fischweiher
Außer den Biotopen haben wir noch drei Fischweiher: einen im „Borngewann“, einen in der „Bruchwiese“ und einen „Im Emmerichs-hain“. Diese Weiher sind alle im Privatbesitz und werden nach ökologischen Grundsätzen betrieben. Sie bieten somit der Flora und Fauna einen weiteren natürlichen Lebensraum und die Möglichkeit, sich zu entfalten
Landwirtschaftliches Umland
Niederlauken zeigt sich als typisches Taunusdorf, bunt zusammengewürfelt aus Neubürgern und den dort seit Generationen lebenden Menschen. Die Lebensgrundlage dieser Menschen bildeten die kargen landwirtschaftlichen Nutzflächen rund um den alten Ortskern.
Die Talauen entlang des Sattelbaches und seiner Zuflüsse treffen sich nahezu sternförmig in der Mitte des Dorfes. Dies wird bei der Begehung des Ortes deutlich, da auch alle Straßen und Wege von allen Seiten zur Mitte führen. Einen Rundwanderweg gibt es daher nicht.
Die Talwiesen liegen auf einer Höhe von 290 bis 300 Meter über Normal-Null. Sie werden noch überwiegend landwirtschaftlich von ortsansässigen Pferde- oder Schafhaltern genutzt. Ein erheblicher Teil des Grünlandes ist jedoch wegen der kleinen Grundstücke (Folgen der Realteilung trotz Flurbereinigung) und aufgrund der mangelnden Nachfrage (es gibt keine Rinderhaltung mehr) der Sukzession Preis gegeben. Andere Wiesen sind in den vergangenen Jahren großflächig vernässt, und daher nur bedingt nutzbar.
Der weit überwiegende Teil der Gemarkung Niederlauken ist Hügelland, erreicht eine Höhe von mehr als 400 Meter über Normal-Null und besteht aus Ackerland und Wald. Alle Flächen in Ortsnähe wurden in den vergangenen Jahrhunderten gerodet, sofern auch nur im Entferntesten eine landwirtschaftliche Nutzung möglich war. Die weitläufige Gemarkung reicht jedoch bis an die Ufer der Weil in der Nähe von Cratzenbach. Hier ist auch der größte zusammenhängende Wald zu finden.
Die Böden haben nur eine geringe Güte. Die Krume hat auf dem Untergrund aus Schiefergestein oft lediglich eine Stärke von wenigen Zentimetern. Große Teile dieser trockenen Grenzertragsstandorte wie Steinkopf, Kammerforst und Hühnerküppel wurden in den vergangenen 50 Jahren der Sukzession überlassen.
Als sich unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg in der noch selbstständigen Gemeinde Niederlauken ein Fußballverein, die SGN gründete und in der Folgezeit das Heckenfest entstand, war dies noch völlig anders. Damals suchte man in Ortsnähe einen geeigneten Standort für den Fußballplatz. Es war jedoch niemand bereit, einen Acker oder eine Wiese dafür zur Verfügung zu stellen, da die Menschen arm waren und alle ihre Flächen noch selbst bewirtschafteten. So kam es, dass der Fußballplatz weit außerhalb auf dem Ödland des Hühnerküppel angelegt wurde.
Heute ist die umgebende Landschaft unseres Dorfes wieder zunehmend von Hecken und Wald geprägt. Probleme mit einer ausgeräumten Agrarlandschaft wie in Teilen der Wetterau gibt es nicht. Auch sind ökologische Verbundsysteme und Trittsteinbiotope gezwungenermaßen kein vordergründiges Thema. Ganz im Gegenteil ist in Niederlauken eine starken Zunahme des Wildbestandes festzustellen. Besonders die Schäden durch Wildschweine sind augenfällig und führten im Jahre 2003 dazu, dass der Sportplatz vollständig mit Baustahlmatten eingezäunt werden musste.
In Zukunft bleibt für Niederlauken zu hoffen, dass die landwirtschaftliche Nutzung der Agrarflächen im bisherigen Umfang weiter betrieben werden kann.
Für die Erhaltung der Streuobstwiesen haben sich wieder einige Hobbylandwirte bereit gefunden und pflegen mit viel Ausdauer die alten Bäume, pflanzen neue und keltern das geerntete Obst oder bieten es frisch zum Verkauf.
In der Gemarkung werden darüber hinaus noch mehrere Fischteiche naturnah bewirtschaftet, zahlreiche Bienenvölker betreut, und die Haltung von Pferden und Schafen nimmt ebenfalls wieder zu.
Fledermäuse
Im Mai 2001 wurde der alte Bunker in der Ratsgasse (seinerzeit im Jahr 1940 als Luftschutzbunker angelegt) wieder ausgebaggert und neu eingeschalt. Bei diesen Arbeiten wurde auch der Eingang neu eingeschalt und mit einer luftigen Eisentür versehen, um den Fleder-
mäusen eine Unterschlupfmöglichkeit innerhalb des Ortes zu geben. Der Bunker ist mit einer Temperatur von 10 Grad hervorragend dafür geeignet und wird von den Fledermäusen vor allem für die Kinderstube genutzt.
Über die Anzahl der Fledermäuse in Niederlauken liegen bisher leider keine Erhebungszahlen vor. Jedoch kann man in lauen Sommernächten bei Beginn der Dämmerung immer wieder mal Fledermäuse sehen, die auf Nahrungssuche sind.