Der Ort Weilrod-Niederlauken mit seinen 460 Einwohnern liegt in der bergigen Taunuslandschaft des Hochtaunuskreises und ist etwa 800 Hektar groß.Der Name „Lauken“ ist vordeutsch, entzieht sich aber der genauen Deutung.Jungsteinzeitliche Funde in der Gemarkung scheinen zu belegen, dass sich hier der älteste Siedlungsplatz in Weilrod befindet.
Der Ort Niederlauken wird nach Quellen des Hessischen Hauptstaats-archivs erstmalig im Jahr 1249 schriftlich erwähnt. Das zu dieser Zeit „Lauken“ genannte Dorf stand im Lehen des Grafen Gerhard von Diez.Mit dem Niedergang der diezischen Herrschaft (1326) wurden die Grafen von Nassau die bestimmenden Herren in dieser Landschaft. Im Rahmen einer Verpfändung wird 1370 die Hufe (Landbesitz) zu Nieder-lauken genannt, das hier zum ersten Mal mit dem Beiwort >Nieder< auftaucht.Durch den Dreißigjährigen Krieg hat das Dorf viel Leid erfahren. Im Jahre 1628 hatte das Dorf 38 Häuser, 1640 gab es nur noch 4 Haus-halte in Lauken. Erst im Jahr 1696 war die Bevölkerung wieder auf 135 Einwohner angewachsen, die, wie auch in früheren Jahren, ausschließlich von Landwirtschaft und Viehhaltung lebten.Im Verlaufe der großen Umwälzungen der napoleonischen Zeit in Europa gab es für Niederlauken keine beeindruckenden Veränderun-gen. Das 19. Jahrhundert war durch ein langsames, aber stetiges Wachstum gekennzeichnet, so dass Niederlauken um die Jahrhundert-wende 250 Einwohner hatte.Vom ersten Weltkrieg war der Ort nicht betroffen.
Im zweiten Weltkrieg jedoch (1945) war Niederlauken einem mehr-stündigen Artilleriefeuer ausgesetzt. Einige Häuser wurden beschädigt oder zerstört. Es wurde aber kein einziger Einwohner getötet. Nach dem Krieg konnten einige Bürger Niederlaukens Arbeit finden, da sich im Ort zwei Betriebe ansiedelten.1949 eröffnete der über die Grenzen des Dorfes bekannte Baustoff-handel BANGERT sein Geschäft und 1973 domizilierte der weltbekannt HiFi-Hersteller CANTON in der alten Schule.Durch die Gebiets- und Verwaltungsreform im Lande Hessen verlor das Dorf Niederlauken 1972 seine Selbstständigkeit und wurde ein Teil der neuen Großgemeinde Weilrod.
In den vergangenen Jahren verlief die Bevölkerungsentwicklung in Niederlauken sehr positiv. Nachdem das Dorf zwischen 1950 und 1990 durchgängig ca. 350 Einwohner hatte, wuchs die Bevölkerung bis heute stetig an. Unter anderem durch die Ausweisung und Erschließung eines kleinen Baugebietes am Friedhof wuchs die Einwohnerzahl auf heute etwa 460 Einwohner. Es sind aber nicht nur Einheimische, die in diesem Baugebiet ihre Eigenheime erstellt haben. Auch Familien aus der näheren und weiteren Umgebung haben so in Niederlauken eine neue Heimat gefunden.
Entwickelung des Ortes:
In Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat und der Gemeinde wurden und werden von den Einwohnern Niederlaukens häufig neue Projekte in Eigenleistung durchgeführt. So wurden beispielsweise das Dach der Trauerhalle und eines der Backhäuser saniert. Der Glanzpunkt aber ist sicherlich das Dorfgemeinschaftshaus. In den Bau haben die Bürgerinnen und Bürger Niederlaukens mehrere 1000 Stunden Arbeitsleistung eingebracht. Ohne diese Hilfe wäre der Bau des DGH nicht zu realisieren gewesen. Daraus hat sich in der Großgemeinde Weilrod das „Laukener Modell“ entwickelt: Die Gemeinde gibt das Geld, und die Bürger arbeiten (freiwillig).
Das Jugendzentrum wurde von den Jugendlichen des Ortes eigenständig und eigenhändig umgebaut und eingerichtet. Sämtliche Maurer-, Schreiner- und Elektroarbeiten wurden nur mit geringen Hilfen der „Großen“ durchgeführt. Das JUZ wird nach wie vor von den Jugendlichen in Eigenregie geführt und bewirtschaftet.Die Einwohner Niederlaukens halten die Dorfbrunnen, Blumenkübel und Blumenrabatten „in Schuss“. Dies wird durch Patenschaften erreicht, die die Bürger gern übernehmen. Bei Neubepflanzungen allerdings hilft die Gemeinde finanziell.
Im Rahmen der Dorferneuerung haben 39 Bürger für Kleinprojekte
75 Anträge gestellt. Außerdem wurden viele Maßnahmen der öffentlichen Hand durchgeführt:
• Einzäunung und Begrünung des Kinderspielplatzes
• Errichtung eines Spielfeldes für Trendsportarten
• Erstellung eins Parkplatzes am Friedhof
• Mauersanierung und Begrünung (ebenfalls am Friedhof)
• Begrünung der Ortseingänge
Aber auch nach dem Dorferneuerungsprogramm geht es in Niederlauken weiter. Aktuell wird in der Dorfmitte ein Dorfplatz mit Pflanzen, Bänken und Tischen hergerichtet.Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Bewohner auf örtliche Entwicklungskonzepte sind in Niederlauken gegeben. Die Bürger können sich an den Ortsbeirat wenden und dieser wiederum wird dann bei der Gemeinde vorstellig. Auf diesem Weg wurde zum Beispiel durch die Bürger entschieden, welche Straßenlaternen im Dorf aufgestellt wurden.